Unter den verschiedenen situationistischen Verfahren ist das Umherschweifen eine Technik des eiligen Durchgangs durch abwechslungsreiche Umgebungen. Der Begriff des Umherschweifens ist untrennbar verbunden mit der Erkundung von Wirkungen psychogeographischer Natur und der Behauptung eines konstruktiven Spielverhaltens (=>transformieren), was ihn in jeder Hinsicht den klassischen Begriffen der Reise und des Spaziergangs entgegenstellt. (=>reisen) ... Vom Standpunkt des Umherschweifens aus haben die Städte ein psychogeographisches Bodenprofil mit beständigen Strömen, festen Punkten und Strudeln, die den Zugang zu gewissen Zonen bzw. den Ausgang daraus sehr mühsam machen.
(Debord 76.I, 58)
Diese Wahrnehmungsübung und mobile Aktionsform der Situationisten ist mit dem ständigen Kontextwechsel und dem Durchqueren (=>Passagen durchqueren) virtueller Landkarten (=>karthographieren) in hypermedialen Systemen zu vergleichen: zerschneiden bestehender Landkarten, Eindringen in fremde Territorien, Konstruktion eigener Karten und Pläne ... (=>entwenden)

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