Welche Verbindungen können zwischen Schreibtechnologien und kulturellen Wissensformationen / kognitiven Operationen gezogen werden? (=>fragen) Die historischen Umbrüche in den Symbolsystemen und -technologien strukturieren die komplexen Konfiguration von Verstand und Sinnesorganen um: In der oralen Kultur spielt sich das Denken ganz im akustischen Raum (=>orten) gesprochener Sprache ab (dialogische / dialektische Denkoperationen, Sprachfiguren und Rhetorik der Rede) (=>dialogisieren), während die Druckkultur unter dem Paradigma des Sehens und der Visualität graphische Verzweigungsformen, tabellarische Logiken (Baumstrukturen, Thesauri) des Denkens entwickelt. (=>drucken)
Die Symbolmanipulationen neuer Medien und Wissensumgegungen bilden als Ersatz für verlorengegangene Qualitäten überwundener Medien neue ästhetische Praktiken und Rhetoriken heraus: die Typographie entwickelt auch Notationformen für Klang und Stimme sowie dialogische Textformen - auf dem Gedankendisplay des Bildschirms erscheint (=>Bild-Schirm-Denken) das Schauspiel des menschlichen Denkens als ein kommunikatives kulturelles Netzwerk auditiver, typographischer, bildlicher Gedankenanimationen. (=>ästhetisieren) Strukturen und rhetorische Formationen anlegen für etwas, das noch nicht existiert. (=>Sichtweisen einnehmen)

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