Die Enstehung dieser HTML-Dokumente aus dem Geist der Bibliothek ...

Programmoberfläche: Storyspace

Im Gegensatz zu gängigen Textverarbeitungs-, Desktop-Publishing- oder auch präsentationsorientierten Hypertextprogrammen liegt der Schwerpunkt von Storyspace darin, spontane Schreib-Prozesse zu unterstützen und Strukturen für das Zusammenspiel und die Verknüpfung von Ideen zur Verfügung zu stellen.
Erreicht wird diese Funktionalität durch eine Verräumlichung des Schreibaktes:
Konsequentes topographisches Schreiben in Schreibräumen, den kleinsten Text-Einheiten - Gedanke, Ideenobjekt, Plan, Topos ... . Die Writing-Spaces werden als Boxen visualisiert, zwischen denen Querverbindungen durch (benennbare) Pfeile hergestellt werden können. Diese Schreib-Räume stellen eine dynamische Benutzermetapher im Vergleich zu Karten oder Bildschirm-Fenstern dar, denn sie können beliebig verschachtelt, am Bildschirm plaziert, bewegt, kopiert, etc. werden. Dadurch sind zerstreute Datenkonfigurationen ebenso möglich wie klar durch Sub-Ordination gegliederte Dokumente.
Storyspace ist eines der wenigen Hypertext-Systeme, die es dem Nutzer erlauben, beim Schreiben und Lesen nicht mehr linear, sondern vernetzt vorzugehen: die Querverbindungen (Links) können benannt und vor allem graphisch als Mapping -in verschiedenen Ansichten - dargestellt werden; Hilfsmittel für die Erstellung von 'Reisewegen' durch Textbestände liegen vor (Pathbuilder), die eine Vielzahl von Zugangsweisen auf Textbestände eröffnen ...
Aus allen Textverarbeitungsprogrammen kann schnell und einfach importiert werden (jeder Absatz kann dabei automatisch zu einem Writing-Space werden!). Zur elektronischen Weitergabe der Dokumente liegen eine Vielzahl unterschiedlicher Reader vor, die als selbständige Programme ablaufen (keine Lizenzgebühren). Auch ein Export in gängige Textformate und nach Hypercard (unter Beibehaltung der Link-Strukturen) ist möglich. Ein Windows-Reader liegt vor und ebenso ein HTML-Export - eine Option, die zum Aufbau von Hypertext-Dokumenten im WWW-Netzwerk interessant ist. Eine Windows-(Voll-)Version ist angekündigt.
(Storyspace wird seit 1989 von dem Theoretiker Jay David Bolter, dem Autor interaktiver 'Romane', Michael Joyce, dem Experten im Bereich kognitiver Schreib-Strategien John B. Smith und dem Gründer von Eastgate Systems Mark Bernstein entwickelt und von EASTGATE SYSTEMS exklusiv vertrieben - der auch literarisch-wissenschaftliche Hypertexte im Programm hat - für $215, 10er Pack $599, Demo $10).
Neuste Informationen zu Storyspace im WWW
Eine Demo-Version von Storyspace ist über Eastgaste oder PooL-Processing zu bekommen. Diese Version bietet volle Funktionalität - ohne Save-Möglicheiten.

der einzig wahre Hypertext: online ...

Parallel zu Buchveröffentlichungen, Vorträgen, workshops ... arbeitet PooL-Processing schon seit 1988 in Netzwerken:
- 1988 werden Teile des "Archivs für ästhetische Informationen" in einer Mailbox während des Medienfestivals Osnabrück installiert - nur sehr geringe Beteiligung.
- 1993 Netzwerk-Schreibprojekt TXTouren (in Kooperation mit der Steirischen Kulturinitiative, Graz) Mehrere östreichsche Schritsteller sollten über die ZERONET-Mailbox gemeinsame (Hyper-) Texte schreiben. Zumeist wurde offline geschrieben - und über die Box nur fertige Versatzstücke ausgetauscht. Große Aktivität immer während verschiedener Workshops (offline).

1994: Portierung von Teilen der Imaginären Bibliothek (nur Text-Fragmente, hauptsächlich die Benutzereingaben) und anderen online-Texten aus der Arbeit von PooL in eine Mailbox-Version (basierend auf der Verzweigungsstruktur des online-Hilfesystems des Zerberus Netzes):
//Bionic-Mailbox (0521/68000, login: "pool"


Seit Ende 1994 beschäftige ich mich jetzt schon mit der Konvertierung und Umsetzung eines Großteils des PooL-Archivs in das HTML-Format.

Die jetzt an der Universität Hildesheim aufgesetzte Version der Imaginären Bibliothek setzt einfache Schwarz-Weiß-Grafiken (größtenteils aus der Frühzeit der Druckkultur, sowie einige Beispiele aus Konkreter Poesie und antiker Text-Bild-Kompositionen ein, um ein visuelles Gegenüber zu den Text-Fragmenten der Bibliothek zu konstituieren.
Die Bilder funktionieren dabei genau wie die Texte als Oberflächen:
Texturen/Karten/Diagramme mit mehreren Ein- und Ausgängen.

WWW-Site

Das Konzept von PooL-Processing ist es, an mehreren Stellen mit den unterschiedlichsten Kooperations-Partnern WWW-Pages zu installieren.
Parallel zu einer Hypertext CD-Rom werden an der Universität Lüneburg und am Forschungszentrum Karlsruhe größere vernetzte Datenbestände aufgesetzt werden (Sommer 1995)
Diese Installation an der Universität Hildesheim ist eine erste, bewußt sehr einfach gehaltene Version, die im Laufe der Zeit durch weitere mediale Aspekte (Sounds, Video-Stills ...) ergänzt werden wird.

idensen@cl.uni-hildesheim.de


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