Ich habe von den dauernden Selbstzitaten und auch von den Rückkopplungen des neuen Screen-Writer-Programms die Nase voll und öffne mein elektronisches Tagebuch. Ich notiere in das Fenster für den heutigen Tag:
Telearbeit ist Heimarbeit. Diese Entwicklung überwindet nicht nur bestimmte Trennungen von privat und öffentlich, sie schafft die Vorstellung von Privatheit und Öffentlichkeit ab: die Terminals sind ständig angeschaltet, Freizeit und Arbeitszeit, Privatdinge und Apparaturen, virtuellen Spielwelten und sozialen Systeme werden ununterscheidbar.
"Triff eine Entscheidung! "fordert der Dialog-Manager mich völlig unmotiviert auf. (Offensichtlich ein Relikt oder eine Anspielung auf frühe Dialogprogramme wie ELIZA oder RACTER, die die Eingaben nach Schlüsselwörtern durchsuchen und dann aus einer Zitatdatenbank einfache Sätze ausgeben.
Ich versuche weiter ungestört in mein digitales Tagebuch zu schreiben:
Der Daueraufenthalt in medialen Räumen führt zu anderen Zeitvorstellungen, zu anderen Definitionen von Raum, Anwesenheit, Besitz, Territorium, Haus, HOME bzw. Heim.
Ich aktiviere das Wort HOME:
Ein neues Interface erscheint auf dem Bildschirm: hellblauer Hintergrund, dunkelblaue Schrift, das Modem fängt an zu arbeiten - bin ich wirklich online? (die Ortsangabe lautet schlicht: http://mmol.mediamatic.nl). Es steht geschrieben:
Der elektronische Weltbürger verbarrikadiert sich in seiner Tele-Monade. Intelligente elektronische Architekturen wehren unerwünschte "Gäste" - Einbrecher, Fremde, Asylanten - ab, während er sich gleichzeitig an alle verfügbaren Netzwerke anschließt - vielleicht aus Angst, aufgrund fehlender sozialer Kontakte, etwas zu verpassen.
Aber ich sage euch:

Index: Rache des Textes an den Medien

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