Es klingelt. Ich hatte ganz vergessen,daß ich eine online-Verabredung im "Service Area a. i. (Ponton European Media Art Lab - Voice: 0511/96580, Modem 691929) habe:
"Schreibst du immer noch?" quillt als lange Text-Schlange aus dem Monitor meines "Gesprächspartners". Ich sehe mich selbst vor dem Monitor sitzend, den Kopf in die Hände gestützt und auf den Schirm starrend (übertragen wird das Bild über ein kleines Zusatzgerät zum Modem). Ich kopiere den Text, an dem ich schreibe in das Übertragungsfenster ... nach einer kurzen Pause ist der Bildschirm voll mit hieroglyphischen Zeichen, Herzklopfen, Rhythmusmaschine und in schnörkeliger Schrift erscheint der Kommentar meines Gegenübers:
"Denke visuell! Du schreibst noch immer viel zu straight und geradlinig! Don't worry - be hyper!"

All das verschwindet in einer Wolke fliegender Apparaturen (Bildschirmen aller Art, Büchern, Telefonen, Faxgeräten, Kopierern, Fotoapparaten), die immer wieder in einer Endlosschleife andere Medien ausstoßen.
Der Medien-Manager meldet den Beginn einer Fernsehsendung, die ich wohl (oder doch er selbst?) aus der Programmvorschau ausgewählt hatte. Ich kann mich immer weniger auf die Text konzentrieren ...


Index: Rache des Textes an den Medien

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