Als Diderot und d'Alembert am Vorabend der französischen Revolution mit dem Projekt Enzyklopädie ein universelles Wörterbuch der schönen und mechanischen Künste zusammentragen, ist dieses Unternehmen nur als ein kooperatives Schreibprojekt unterschiedlichster Experten zu bewerkstelligen. Die Vernetzung der einzelnen - erstmals alphabetisch geordneten Wissensbausteine - geschieht über die Darstellung eines Wissensbaumes. Anhand dieser 'Weltkarte des Wissens' (=>karthographieren), auf der die Wissensorte im Überblick zu erfassen sind, werden die Zusammenhänge dieser Wissenspartikel simultan sichtbar gemacht. Im Gegensatz zum linearen Lesen arbeitet man sich durch die Enzyklopädie mittels sachbezogener, struktureller und sprachlicher Verweise. Der Leser wird somit zum aktiven Bestandteil der Wissensorganisation. (=>dialogisieren) Er kann selbst - unterstützt durch Karte und alphabetische Register - neue Wissenspfade anlegen. Nur so kann das komplexe Produktionswissen aus Kunst, Wissenschaft, Handwerk und Industrie handhabbar gemacht werden. Hypertexte, elektronische Publikationen, CD-ROMs, interne und externe Informations-Netzwerke sind Bausteine zu einer elektronischen Version der Enzyklopädie - Verknüpfungsmöglichkeiten unterschiedlichster Wissensbasen über universell geschaltete Netzwerke mit breitgestreutem Zugriff.
(=>literarisieren) (=>füttern) (=>ästhetisieren)

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