Wir schlagen vor, den ewigen Streit um die Priorität des Sprechens bzw. des Schreibens (=>dekonstruieren) mithilfe eines Tests experimentell zu klären: Schicken Sie eine Zahlungsaufforderung, eine Liebeserklärung, ein Manifest für elektronische Literatur, einen Romanentwurf als a) gesprochenen (Voice-Mail), b) handgeschriebenen (Fax), c) schreibmaschinegeschriebenen (Post) und d) computergeschriebenen, (=>Bild-Schirm-Schreiben) elektronisch verteilten und gelesenen (e-mail) Text ... die Antworten und Reaktionen werden den Stand gesellschaftlicher Kommunikationsformen deutlich machen! Experimente mit integrierten Mikrophonen in Kommunikationsnetzwerken, die Möglichkeit, in Computern zirkulierenden Texte mit stimmlichen Anmerkungen zu versehen (=>anmerken), läßt für die Zukunft erwarten, daß alle bisherigen Erscheinungsformen von Texten (a-d) koexistieren werden. Die ästhetische Herausforderung: eine Poetik solcher multi-medialer 'Texte' zu entwerfen - visuelle Poesie, Lettrismus, Cyberpunk ...(=>Sprache spielen) Der große Traum, Gesprochenes per Maschine in Geschriebenes umzuwandeln ist im Ansatz mit begrenztem Wortschatz realisiert. Auch hier erhoffen wir uns Anregungen für eine Hyper-Poesie: Spracherkennungsprogramme auf Musik, Stottern, Röcheln ... angesetzt, produzieren wunderbare Unsinnspoesie ...(=>montieren) Womöglich wird die gesprochene Sprache nur noch eine Art Hintergrundrauschen bilden - voice annotation. (=>zitieren)

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