Schon in der antiken Rhetorik finden wir Verfahrensweisen und Methoden, die durchaus mit der Verortung des Wissens in vernetzten Datenbeständen zu vergleichen sind. Die klassische Gedächtniskunst gründet sich auf einer Topographie mentaler Bilder (=>Bild-Schirm-Schreiben), die den Navigationen im Hyperspace in nichts nachstehen: der Redner bewegt sich durch die Architektur einer Stadt, passiert Plätze, Orte, Gebäude, Denkmäler und Statuen, an denen geschichtliche Ereignisse gespeichert sind. (=>Passagen durchschreiten) Im gezielten =>Umherschweifen durch kulturelle Erinnerungsplätze memoriert er assoziativ verknüpfte Gedächtnisinhalte.(=>assoziieren) Im Verlauf der Weiterentwicklung dieser 'Art of memory' wird dieser Prozeß des =>Verbindens von Worten mit Orten, Symbolen, Bildern, Wappen, Zahlen, Karten, Tasten ... immer weiter formalisiert (=>formulieren), so daß wir im Versuch, eine Kunst des Hypertextens zu entwickeln auf eine Vielzahl historischer Wissenskonzeptionen zurückgreifen können. (=>karthographieren)

Hierarchy

More Links