Im Netzwerk eines Rhizoms spielen sich Übertragungs- und Transportprozesse intensiver Zustände ab. Ladungen (poetisch / diskursiv / informativ) werden empfangen (=>reisen) und abgeschickt (=>abspringen) (importiert und exportiert), eingefangen und verteilt, angezapft (=>zitieren) und aufgeteilt. Ein Modell, das sich gleichermaßen auf organische Wachstumsprozesse, gesellschaftliche Kommunikationsweisen, technologische Kopplungen, (=>transferieren) ästhetische Operationen und nomadisches Umherschweifen anwenden läßt (=>transportieren): (=>Ulmer 89,140)
Die ganze Logik des Baumes ist eine Logik der Kopie und der Reproduktion. Sie beschränkt sich darauf, was je schon gegeben ist, von einer überkodierten Struktur oder stützenden Achse aus zu kopieren. Der Baum artikuliert und hierarchisiert die Kopien, (=>kopieren) die Kopien sind sozusagen die Blätter des Baumes. Ganz anders das Rhizom: es ist Karte, und nicht Kopie. Karten, nicht Kopien machen ! [...] Wenn die Karte der Kopie entgegengesetzt ist, so deshalb, weil sie ganz und gar dem Experiment als Eingriff in die Wirklichkeit zugewandt ist. (=>revolutionieren) Die Karte reproduziert nicht ein in sich geschlossenes Unbewußtes, sondern konstruiert es. Die Karte ist offen, sie kann in allen ihren Dimensionen verbunden, demontiert und umgebaut werden (=>verweben), sie ist ständig modifizierbar (=>karthographieren). Man kann sie zerreißen und umkehren; sie kann sich Montagen aller Art anpassen; man kann sie auf Mauern zeichnen, als Kunstwerk begreifen, als politische Aktion oder als Meditation konstruieren. (=>umherscheifen) Vielleicht ist es eines der wichtigsten Merkmale des Rhizoms, viele Eingänge zu haben. (=>verzweigen)
(Deleuze/Guattari 76, 20,21)

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