Das Lesen von Handschriften ist eine Nachahmung eigener oder fremder Handbewegungen (der Feder, des Stiftes) mit dem Augen. Imaginärer Tanz mit der Feder, der den Schwung der Entstehungsbewegungen rekonstruiert. Da die skripturalen Texte als Materialisation der Stimme, als stehengebliebener Hauch der Stimme gelten (=>sprechen), erfolgt der taktile sinnliche Akt des Lesens selbstverständlich laut: (=>leise lesen) Revitalisierung der toten Buchstaben; Deklamation, Bezauberung, Rezitation als mündliche Veröffentlichungsformen von (hand)geschriebenen Texten (=>zuhören). Die gesamte klassische Literatur erscheint als ein öffentliches Gespräch (=>dialogisieren) - eine Ansprache an ein Publikum. Selbst im einsamen Leseakt wird der Text wieder zu Lauten transformiert. (=>einteilen) Personal Application Designer, sogenannte PADs, sind intelligente, tragbare Bildschirmoberflächen die ein direktes Einschreiben via Stift ermöglichen. PADs kommen ohne jede Tastatur aus und erkennen die Handschrift ihres Benutzers, die ihnen als personal code, als Paßwort dient. Doch auch der elektronische Wunderblock, in dem Bildschirm und Konsole funktionell zusammenfallen, wandelt Schrift unter der Hand zum Code. (=>Bild-Schirm-Schreiben)

Hierarchy

More Links