In elektronischen Text-Netzwerken landet man nicht selten ganz unvermittelt - ohne Kontext und Hintergrundwissen - an einer ganz bestimmten Stelle, ohne die wohl definierten Eingangsprozeduren von Büchern (Titelseite, Vorwort, editorische Bemerkungen, Widmungen ...) zu durchlaufen. (=>dialoggen) Am Bildschirm erscheint eine abgehackte Schnittfolge von Textfragmenten, zwischen denen erst die Kontextualisierungen der Benutzer einen Zusammenhang konstruieren. (=>montieren) Die starke Anfangsladung von Texten, die sich in der Poetik von Romananfängen zeigt, ist jetzt über den ganzen Text verteilt (jede Stelle kann zu einem Anfang werden). (=>anfangen) Die Abschlußdramaturgien von Büchern / Romanen (der Leser wird auf sich selbst gestoßen, zu anderen Büchern 'entlassen', zum Weiterlesen oder -schreiben aufgefordert ) wird jetzt ebenfalls an jeder Stelle präsent.
Dieser oszillierende Moment zwischen =>Abspringen und =>Ankommen (der Raum, der in der klassischen Rhetorik von der Metapher eingenommen wird) entspricht vielleicht am ehesten dem 'Nachdenken' - Innehalten an einer Verzweigungsstelle - Kreuzung von Denk-Wegen. (=>metaphorisieren)

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